Panikattacken      

Die Panikattacke – von null auf hundert

Eine Panikattacke kann bei manchen Menschen wie folgt ablaufen:

„mein Herz rast zum Zerspringen“,  “ ich muss jetzt sterben“,  „mir wird übel, ich muss speien“, „ich bekomme keine Luft mehr“, „meine Schläfen hämmern, dass ich nicht mehr denken kann“,  „ich bin dann wie gelähmt“, „ich habe Todesangst“.

Andere schildern es eher weniger akut aber als häufiger einsetzende Körperreaktion, etwa jedes Mal, wenn der Lehrer das Klassenzimmer betritt, oder der  Chef ein bestimmtes Verhalten an den Tag legt: dann zittern die Knie, die Hände werden feucht, man kann nicht mehr leserlich schreiben, vergisst Dinge, übersieht Dinge, und  Enge in der Brust.

Mobilmachung

Wenn Sie von Panikattacken betroffen sind, hilft es Ihnen vielleicht ein wenig, anzuerkennen, dass die Fähigkeit zu solch plötzlichen und heftigen Körperreaktionen einem „höheren Ziel“ dient.  Dieser Fähigkeit, ein Kampf– ,Flucht– und Tot-Stell-Programm  reflexartig auszuführen, verdanken wir als Menschheit unser Überleben. Eindeutig ein Vorteil im Angesicht meiner Feinde, seien es Säbelzahntiger oder Wasserfluten oder der jähzornige Chef. Auch bei unserem autonomen Nervensystem gilt evolutionär: Es bleibt, was sich bewährt!

Zumal genau dieses über die Jahrtausende ohne unser Zutun in einer Gefahrensituation anspringt.

Der gesamte Körper stellt  vom Modus Langzeit-Leben und kreativer Muße in Bruchteilen von Sekunden auf  ein Kurzzeit-Soforthilfe-Überlebensprogramm um. Kein Wunder, dass sich Betroffene  überrollt, geflutet, wie „attackiert“ fühlen.

Was geht ab –  im Körper?

Hormone werden ausgeschüttet, der Blutdruck steigt, der Atem beschleunigt sich – alles in Vorbereitung auf eine erhöhte Muskeltätigkeit. Arme und Beine zittern, bereit loszulaufen oder anzugreifen. Handflächen und Fußsohlen werden feucht um besseren Halt zu ermöglichen. Aus Magen und Darm wird Blut abgezogen und in die größeren Muskelgruppen geleitet um in Flucht oder Kampf schneller zu laufen, weiter zu springen, härter zuzuschlagen, fester zuzugreifen. Selbst bei Erbrechen und durchfallähnlichem Stuhlgang geht man davon aus, dass es der Flucht des Menschen vor (Fraß)Feinden dient: Abrutschen und Unappetitlichkeit. Und es wird Ballast abgeworfen, sozusagen.

Fehlalarm ?

Wenn ich mit meinen Klienten detektivisch die Stunden und Umstände vor Ihrer Panikattacke untersuche, gibt es eigentlich immer einen Moment, wo etwas als „zu viel“ beschrieben wird. Zu viele Termine an dem Tag, ein Telefonat zu viel, ein ärgerlicher Gedanke zu viel, einer zu viel in der Schlange an der Kasse, ein Wort zu viel, ein verpasster Bus, eine vergessene Besorgung, die der Auslöser waren. Erhöhter Stress –  im Rückblick.

Es sind also keine existenziell bedrohlichen Situationen, was das Kurzzeit-Soforthilfe-Überlebensprogramm hätte triggern müssen. Kein dräuender Löwe weit und breit.

Ein Fehlalarm also? Ich denke nicht.

Die gute Nachricht

Sie können das lernen: Ihre Angstschübe an die Hand zu nehmen.

Die ruhige Atmosphäre in meinem Praxisraum bietet Ihnen Schutz und kann Ihnen helfen sich zu entspannen und durchzuatmen.    

Erzählen Sie mir Ihre Geschichte und wir hören beide zu. Ich nehme Ihre Sorgen und die Angst vor einer weiteren Panikattacke sehr ernst und wir finden gemeinsam den Grund heraus, weshalb Ihr Körper (in manchen Situationen) mit solch alarmierenden Empfindungen Ihre Zuwendung und Ihre Aufmerksamkeit fordert. 

Ich zeige ihnen, wie Sie Ihr Wissen über die körperlichen Zusammenhänge rund um eine Panikattacke nützen können.  Und ich leite Sie zu Atem- und Ent-Spannungs-Übungen an, mit denen Sie nicht nur durch solch angstbehaftete Empfindungszuständen manövrieren können. Dieses Training ist es wert, dass Sie es dann auch weiterhin in Ihrem Alltag fortsetzen. 

Sich zurückzuziehen und diese Situationen zu meiden ist letztlich eben nicht hilfreich. . Und es geht auch nicht darum, die nächsten Panikattacken irgendwie zu überleben.

Ich unterstütze und begleite Sie dabei, sich diejenigen Lebensbereiche zurückzuerobern, die Sie durch  Panikattacken verloren haben. Finden Sie wieder in Ihre guten Gewohnheiten und Rituale hinein, die Ihnen Spontaneität und freie Entscheidungen erlauben.