„Das Leben ist kein Ponyhof“
Bei diesem geflügelten Wort können wir wohl davon ausgehen, dass für die meisten von uns ein Ponyhof das Bild für einen wünschenswerten Ort wäre, wo wir im besten Einvernehmen mit Mensch, Tier und Natur verweilen können. Das Leben bringt es jedoch mit sich, dass uns auch schlimme Dinge widerfahren können, die unsere Grundfesten erschüttern. Erfahrungen, die uns derart überwältigen, dass wir größte Mühe haben, sie zu verarbeiten.
Aktivitäten, die zu unserem normalen Alltag gehörten, sind dann plötzlich schwierig geworden. Im abgedunkelten Kino einen Film anzuschauen, einen bestimmten Weg zur Schule zu gehen, im überfüllten Zug dicht an dicht zu stehen oder alleine im Café zu sitzen kann zu Stressreaktionen des Körpers führen, zu Ekel, Übelkeit, Herzrasen, Atemnot und Sie große Überwindung kosten.
Trigger
Es gibt möglicherweise im Alltag vermehrt Auslöser, die uns die Fassung verlieren lassen: Ganz bestimmte Gerüche etwa, so berichten mir immer wieder Klienten. Oder ein bestimmtes Geräusch, spezifische Situationen im Verkehr oder anderswo, Menschen können uns durch ihre schiere Gegenwart erstarren lassen Wir sind in solchen Momenten unfähig zu denken oder zu sprechen. Es kann plötzlich etwas geben, was es uns unmöglich macht, noch länger an der Bushaltestelle zu stehen und auf den Bus zu warten, geschweige denn in ihn einzusteigen . Wir fliehen oder wir fühlen uns von starken Gefühlen, von Wut, Angst erfasst, noch ehe wir wissen, was eigentlich passiert ist.
Das Verlangen, Erlebtes zu verarbeiten
Wir Menschen erinnern uns besonders gern an erfreuliche Begebenheiten. Wir rufen sie sogar gezielt auf, manchmal schwelgen wir gemeinsam mit anderen und in kleinsten Details . Bedrohliche Erlebnisse jedoch, ob wir wollen oder nicht – graben sich geradezu hartnäckig in unser Gedächtnis und unser Körpergefühl ein und bleiben erschreckend „frisch“. Sie zu verarbeiten, unsere Lehre daraus zu ziehen und sie „abzuhaken“, fällt uns schwer. Der notwendige Heilungsprozess gerät ins Stocken.
Was ist das Wichtigste?
Wenn wir uns eine körperliche Verletzung zugezogen haben, die von alleine nicht heilen will, suchen wir jemanden auf, der sich auf die Versorgung von Wunden versteht und sich die Stelle mal genauer anschaut.
Bei seelischen Verletzungen, die nur schwer zu verkraften sind, ist es meiner Erfahrung nach ähnlich. Wenn Sie seelischer und körperlicher Gewalt hilflos ausgeliefert waren oder sind, ist es besonders wichtig und richtig, sich fachkundig begleiten zu lassen und sich Unterstützung zu suchen.
Es gibt einiges an Wissen und an Übungen, die uns helfen können, uns besser zu verstehen, achtsam umzugehen mit uns selbst, um das Trauma zu überwinden. Wissen, wie zum Beispiel, dass die Erfahrung, ohnmächtig einer Gewalt ausgesetzt gewesen zu sein (egal ob menschlichen, tierischen Ursprungs oder durch Naturgewalten), dazu führen kann, dass das zentrale Nervensystem weiterhin unablässig Reize aus dem Erlebten an den Körper weiterleitet, ihn buchstäblich flutet mit Gefahrensignalen. Dies lässt unseren Körper nicht zur Ruhe und in eine Entspannung kommen. So sucht er unter Umständen Rettung in einer Art Lähmung oder Empfindungslosigkeit, eine Art von Pause, die dem sozialen, beruflichen Umfeld auffällt, dort aber auf Unverständnis stößt. Oder der Betroffene agiert vielleicht in spezifischen Situationen unangemessen und aggressiv oder noch anders – vielfach bei Kinder – in auffälliger Weise gefügig.
Wieviel Mut braucht es?
Dass Sie bis zu dieser Zeile gelesen haben, dürfen Sie ganz sicher als ein Unterpfand dafür nehmen, dass Sie über genug Neugierde und Ressourcen verfügen, um Ihr Thema mit Unterstützung von außen, gerne auch mit meiner Hilfe, anzugehen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Fehlen Ihnen manchmal ganze Stunden in der Wahrnehmung des vergangenen Tages? Leiden Familie, Beruf und Freundschaften? Wenn der Selbstheilungsprozess ins Stocken geraten ist, und sich der Alltag auch noch Wochen nach einem schlimmen Erlebnis verkompliziert, gilt es, noch einmal mit aller Behutsamkeit und Sanftheit an die fortgesetzten Alarm-Reaktionen Ihres Körpers heranzugehen und diese zu erforschen. Jetzt? Das entscheiden Sie selbst. Ich biete Ihnen ein kostenloses Erstgespräch (20 Minuten) zur Orientierung an. Ich erkläre Ihnen den körperorientierten Ansatz meiner bewegten Psychotherapie bei Trauma, denn Gespräche alleine reichen nach meiner Erfahrung bei Trauma nicht.
Auch das Tempo entscheiden Sie
Das werden Sie wahrscheinlich nicht vom Kopf her entscheiden können, Ihr Körper weist uns den Weg. Wir nutzen und stabilisieren, was Sie an Stärken und Ressourcen haben. Ich übe mit Ihnen daran, Ihre Körperreaktionen immer rascher zu erkennen, so dass Sie sie selbst regulieren können. Sie sollen sich neu orientieren können und Ihren Handlungs-Spielraum zu erweitern lernen.
Wie unterstütze ich Sie?
So, wie die Menschen unterschiedlich sind, sind auch Traumatisierungen verschieden. Was dem einen eine große Wunde schlägt, kann der andere möglicherweise locker abwehren.
Lassen Sie uns in einer geschützten Atmosphäre achtsam darüber sprechen, wie Sie Ihre Situation erleben. Wie können Sie Dinge zuordnen oder neu einordnen und hinter sich lassen – in kleinen oder großen Schritten? Finden wir gemeinsam heraus, wie Sie Ihre Heilung fördern und Ihre Fähigkeiten zur Bewältigung erweitern können! Dass Sie Lebensqualität zurückgewinnen und sie selbst maßgeblich gestalten können – so wie das andere Traumatisierte konnten – , dies ist mein Ziel.